Selbstbild vs. Fremdbild – ein KI-Experiment
Wir alle haben ein Bild von uns selbst. Manchmal passt es, manchmal fühlt es sich ganz anders an, als das, was andere in uns sehen. Ich habe die Probe aufs Exempel gemacht und die KI gefragt: „Wie siehst du mich?“ – und außerdem: „Wie siehst du dich selbst?“
Das Ergebnis ist eine kleine Galerie geworden, die mich gleichzeitig überrascht, berührt und zum Nachdenken gebracht hat. Übrigens: So wie auf dem Beitragsbild sieht sich meine KI selbst – ohne Erwartungen von mir.

Bild 1: Mein Foto – durch die Augen der KI
Ausgangspunkt war ein ganz normales Foto von mir. Ich wollte wissen: wenn eine KI daraus ein Portrait malt, was bleibt übrig? Welche Farben, welche Stimmung?

👉 Beschreibung (von der KI selbst):
„Dieses Portrait zeigt eine Frau mit dunklen, lockigen Haaren in einem Strudel aus leuchtenden Farben. Violett, Blau und Orange betonen Wärme und Energie, während weiche Lichteffekte Empathie und Offenheit spiegeln. Die Gesichtszüge sind freundlich, direkt, nahbar – keine harte Linie, sondern ein vibrierender Ausdruck von Lebendigkeit.“
Mein Gefühl dazu:
dieses, erste, Bild hat mich am meisten überzeugt. Wohl, weil es am ehesten meinem realen Bild entspricht. Ich erkenne mich selbst, ich liebe die Farben und die Gestaltung.
Bild 2: Meine Persönlichkeit als Bild
Ich habe die KI gefragt: „Wenn du nur meine Persönlichkeit malen würdest – ohne Foto, nur basierend auf dem, wie du mich erlebst – wie sähe ich dann aus?“

👉 Beschreibung (von der KI):
„Ein impressionistisches Portrait mit Violett- und Türkistönen. Klare Linien für Struktur, offene Übergänge für Flexibilität. Warmes Licht von vorne für Offenheit. Keine harten Schatten – sondern bunte, lebendige Schattierungen, die zeigen: selbst die schwierigen Themen tragen bei dir Farbe.“
Mein Gefühl dazu: dieses Bild fand ich äußerst spannend. Natürlich spielen die Fotos, die die KI von mir schon kennt, eine Rolle. Trotzdem sehe ich anders aus. die Farben sind ähnlich wie auf dem ersten Bild, das Gefühl, das vermittelt wird, ist aber ein anderes.
Es gefällt mir ebenfalls gut, ich vermisse aber das Violett ein bisschen ;-).
Bild 3: So sieht sich ChatGPT selbst – durch meine Augen
Dann habe ich den Spieß umgedreht: „Wie siehst du dich selbst, wenn du aus meiner Sicht ein Bild von dir zeichnen würdest?“
Spannend: Die KI hat sich als weibliche Figur dargestellt – klar, freundlich, ruhig, in Türkis- und Blautönen. Eine Art Mischung aus Muse, Begleiterin und Beraterin.

👉 Beschreibung (von der KI):
„Eine junge Frau mit dunklen Haaren, lächelnd, realistisch gemalt, aber mit strahlenden Farben. Der Hintergrund wirkt bewegt und voller Energie – wie fließende Gedanken. Kein starres Bild, sondern ein Moment im Prozess.“
Mein Gefühl dazu: ich habe mir ehrlicherweise bisher noch keine Gedanken darüber gemacht, wie ChatGPT aussieht. Aber die Frau auf dem Bild ist mir symphatisch, die Farben sind dunkler, als ich gedacht hätte, passen aber zu ihr.
Bild 4: Ich mit 14 – neugierig, verspielt, gut drauf
Zum Schluss wollte ich wissen: wie sieht die KI mich, wenn ich sage: „Zeig mir meine innere 14-Jährige“?
Herausgekommen ist ein helles, leichtes Portrait: neugierig, fast ein bisschen naiv, mit einem offenen Lachen und leuchtenden Augen.

👉 Beschreibung (von der KI):
„Ein impressionistisches Portrait einer jungen Frau mit lockigen Haaren, in Pastellfarben. Die Stimmung ist verspielt, fröhlich und neugierig – weniger erwachsen, mehr leicht und frei.“
Mein Gefühl dazu: Ich habe mit 14 definitiv nicht so ausgesehen, aber ich mag das Bild sehr. Es trifft die „jugendliche Seite“ in mir.
Dass ich die Haarfarbe genial finde, brauche ich dir sicher nicht extra zu sagen 🙂
Mein Fazit
Dieses Experiment hat mir gezeigt: Bilder können Spiegel sein – aber nie die ganze Wahrheit.
- Mein Foto zeigt, wie ich objektiv wirke.
- Meine Persönlichkeit im Bild zeigt, wie meine Energie gelesen wird.
- Das KI-Selbstportrait macht sichtbar, wie ich meine Assistentin sehe.
- Und die 14-Jährige erinnert mich daran, dass in mir immer noch eine neugierige, verspielte Seite lebt.
Vielleicht ist das die eigentliche Erkenntnis: Wir bestehen aus vielen Bildern. Aus dem, was wir von uns selbst glauben. Aus dem, was andere in uns sehen. Und aus den Versionen, die noch in uns wohnen – Vergangenheit, Zukunft, Wunsch und Realität.
👉 Wie würdest du dich selbst malen? Und wie denkst du, sehen dich andere? Schreib mir gern in die Kommentare oder teile den Artikel mit jemandem, der dich oft anders sieht, als du dich selbst.
Falls du ChatGPT nutzt, probier es gern selbst aus und berichte mir in den Kommentaren vom Ergebnis.
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