Ich weiß nicht, wie es wird, wenn du groß bist

Ein Gedicht für meine Kinder – und alle, die es auch anders machen wollen

Ich begleite Eltern, die es anders machen wollen – liebevoll, echt und bindungsorientiert. Mehr dazu findest du auf meiner Über mich Seite. Das bringt auch eine gewisse Selbstreflexion mit sich.

Und dann gibt es Momente, in denen wir einfach nur dasitzen, unser Kind im Arm halten – und hoffen, dass wir es gut genug machen. Nicht perfekt, aber besser. Vielleicht anders als unsere Eltern. Mit mehr Verständnis. Mehr Bindung. Mehr Liebe.

Dieses kleine Gedicht ist in einem dieser Momente entstanden. Es ist für mein Kind. Und vielleicht auch für deins.


Gedicht – Nachtgespräch mit meinem Sohn

Ich bin hier.
Ganz nah bei dir.
Mama passt auf euch auf.
Ganz egal, was heute war, ganz egal.
Wenn du mich brauchst, bin ich da.
Alles ist gut.

Du bist ein Kämpfer,
das warst du schon vor der Geburt.
Ich weiß, dass du das schaffst.
Vielleicht wirst du später auch oft kämpfen,
obwohl du gar nicht müsstest.
Ich weiß nicht, wie es wird.
Wenn du groß bist.

Ich bin stolz auf dich.
Genau so, wie du bist.
Egal, ob du wütend bist, traurig oder fröhlich.
Ich bin immer stolz auf dich.
Sogar, wenn ich grad nicht stolz sein kann.

Ich weiß, ich mache ziemlich viele Fehler.
Ich bemühe mich,
so wenige wie möglich zu machen.
Manchmal gelingt es mir, manchmal nicht.
Du bist noch so klein
und Mama für dich noch ziemlich groß.
Ich weiß nicht, wie es wird.
Wenn du groß bist.

Vielleicht sagst du später mal:
Bei meinen Kindern will ich das lieber anders machen.
Ich möchte mal nicht so werden wie meine Eltern.

Wenn ich Glück habe, dann sagst du:
Ich hatte eine schöne Kindheit.
Meine Mama war für mich da.
Mit allen Fehlern und guten und schlechten Seiten.
Wenn ich Glück habe, sagst du:
Zumindest ein bisschen was
möchte ich genau so machen.

Aber, ich weiß nicht, wie es wird.
Wenn du groß bist.
Ich weiß nur, wie es jetzt ist.
Während du klein bist.
Und jetzt bin ich da.

Nachtgespräch mit meine Sohn. Bettina Dutzler persönliches Gedicht

Persönlicher Nachsatz

Ich hatte eine schöne Kindheit – und trotzdem wusste ich schon früh, dass ich manches anders machen will. Nicht, weil alles schlecht war. Sondern weil ich gespürt habe, dass es noch liebevoller, verbindender, echter gehen darf.

Heute bin ich Mama. Und oft frage ich mich: Wie wird das einmal für mein Kind sein? Was wird bleiben – von mir, von uns?

Ich hoffe: die Erinnerung, dass ich da war. Wirklich da.

Wenn dich dieser Text berührt hat, magst du vielleicht auch meinen Beitrag über den Mutterinstinkt – und was wirklich dahintersteckt lesen.
Oder du schaust dir meine Einzelberatung für bindungsorientierte Eltern an – da bin ich auch einfach da.