Was Muttermilch alles kann
🍼 Warum ist Stillen so wichtig?
„Muttermilch ist das Beste für Ihr Baby.“
Diesen Satz hast du bestimmt schon mal gehört. In der Werbung, beim Kinderarzt oder in einem dieser Ratgeber, die man als frische Mama dauernd und überall bekommt. Aber was steckt wirklich dahinter – und was bedeutet das für dich als Mutter?
In diesem Artikel erfährst du, was Muttermilch alles kann, warum Stillen wichtig – aber nicht alles ist, und wie du selbstbewusst den richtigen Zeitpunkt findest, um abzustillen oder weiterzustillen. Ohne schlechtes Gewissen, aber mit Fakten und mit Herz.

🧬 Muttermilch – mehr als nur Nahrung
Muttermilch ist ein echtes Wunderwerk der Natur. Sie besteht nicht nur aus Fett, EiweiĂź und Zucker, sondern aus ĂĽber 200 bioaktiven Substanzen, darunter:
- Antikörper und Immunzellen, die dein Baby vor Infekten schützen
- Enzyme und Hormone, die Verdauung, Schlaf und Appetit regulieren
- Oligosaccharide, die die Darmflora stärken
- Wachstumsfaktoren, die Reifung und Entwicklung fördern
➡️ Und das Beste: Sie passt sich deinem Baby an. Dein Körper stellt je nach Alter, Tageszeit und sogar Krankheitssituation eine maßgeschneiderte Mischung her – sogar die Farbe der Milch verändert sich!
Übrigens: Stillen ist eine Fähigkeit, die du lernen musst und hat nichts mit Mutterinstinkt zu tun. Wenn du mehr zum Mutterinstinkt wissen willst, lies gern diesen Artikel: Mutterinstinkt. Das steckt wirklich dahinter.
🤧 Hausmittel, Pflege und Familienmedizin – Muttermilch kann mehr
Stillen ist nicht die einzige Art, wie du Muttermilch nutzen kannst. Sie hilft bei:
- Wunden Brustwarzen und Babyhaut (als Heilmittel oder in frischer Pflegecreme aus der Apotheke)
- Schnupfen & verstopfter Nase (ein Tropfen in jedes Nasenloch wirkt abschwellend)
- Pickel, Kratzer, Insektenstiche, beginnende Infektionen – auch bei größeren Geschwistern (oder Papa!)
- Badezusatz für gereizte Haut – ein paar Tropfen reichen
- ACHTUNG: Nicht bei Pilzinfektionen anwenden! Pilze und Milch vertragen sich leider ziemlich gut und die Muttermilch kann die Infektion verschlimmern. Am besten damit zur Ärztin.
💡 Mit einer geliehenen oder gekauften Milchpumpe kannst du dir ganz bewusst Freiräume schaffen und die Milch auch unabhängig vom Stillen einsetzen. Muttermilch ist eben nicht nur „Nahrung“, sondern ein kleines Wundermittel für viele Alltagssituationen.
Pumpen ausleihen kannst du dir beim Bandagist in deiner Nähe (ich weiĂź nicht warum hier der Bandagist zuständig ist, aber die haben die Dinger immer lagernd) oder – falls du in der Nähe von Vorchdorf zuhause bist, auch bei den Stöttingers.
💤 Stillen und Schlaf – was wirklich wichtig ist
Viele Mamas fragen sich:
„Muss ich abstillen, damit mein Baby endlich durchschläft?“
Die kurze Antwort: Nein.
Stillen bedeutet nicht automatisch, dass dein Baby schlechter schläft – und abstillen garantiert dir keine ruhige Nacht.
➡️ Auch mit Fläschchen wirst du nachts aufstehen müssen. Der Unterschied: Muttermilch ist sofort verfügbar, in der richtigen Temperatur und beruhigt dein Baby durch Hormone wie Oxytocin und Melatonin.
Wenn du stillst, regulierst du nicht nur Hunger, sondern auch Nähe und Sicherheit – das ist oft der wahre Grund, warum dein Baby nachts die Brust sucht.
Warum gestillte Babys nicht automatisch besser schlafen, erfährst du in meinem großen Babyschlaf-FAQ.
🤱 Wie lange stillen? – So lange es für EUCH passt
Ein häufiger Suchbegriff und ein noch häufigerer innerer Konflikt:
„Wie lange soll ich stillen?“
Die WHO empfiehlt 6 Monate ausschließlich und danach so lange Mutter und Kind möchten. Aber das ist keine Pflicht – und kein Wettbewerb.
Dein Baby wird wahrscheinlich länger stillen wollen als du.
Deshalb ist es okay, wenn du irgendwann spürst: Ich will nicht mehr. Oder: Ich möchte nur noch nachts, nur noch morgens oder gar nicht mehr.
Das natürliche Abstillalter von Kindern ist irgendwann zwischen zwei und sieben Jahren. Wenn du dein Kind also so lange weiterstillen lassen möchtest, wie es will, kann es sein, dass es sieben Jahre stillt. Natürlich musst du das nicht, jeder Zeitpunkt, der für dich richtig ist, ist für euch der richtige Zeitpunkt.
Sanft abstillen, mit deinem Kind, nicht dagegen.
Ob du abstillen nachts, komplett oder schrittweise möchtest:
Abstillen ist ein Prozess. Kein Knopf, den du drĂĽckst.
Ein paar Tipps zum Abstillen:
- Stillmahlzeiten langsam reduzieren, nicht abrupt absetzen
- Alternativen anbieten: Kuscheln, Tragen, Singen
- Partner einbinden, besonders nachts
- Geduldig bleiben, auch wenn dein Kind protestiert – Nähe ist kein Rückschritt
Wenn du eine Abstill-Begleitung möchtest, kannst du dir gerne direkt hier einen Termin vereinbaren:
💛 Deine Entscheidung zählt. Immer.
Stillen ist wundervoll – wenn es für dich passt.
Abstillen ist legitim – wenn es sich für dich richtig anfühlt.
Und egal wie: Du machst es richtig.
Mini-Affirmation zum Schluss:
đź«¶ Du bist nicht nur Mama, du bist Mensch.
Deine Milch ist Gold – aber du bist wichtiger.
📞 Du willst sanft abstillen oder den Babyschlaf verbessern?
Ich begleite dich in Einzelberatungen genau in dieser Ăśbergangszeit:
Stillen, Abstillen, Schlafen, SelbstfĂĽrsorge.
Online oder vor Ort in Oberösterreich. Wer ich bin und warum ich keine Stillberaterin bin und trotzdem helfen kann, erfährst du auf meiner Über Mich Seite.
Wenn du lieber im Workshop statt im 1:1 arbeiten möchtest, sind Mit Baby entspannt durch die Nacht und/oder Väternächte – Schlafen und Einschlafen mit Papa genau das Richtige fĂĽr dich. Ich freu mich dich dort zu sehen!